LOSUNG DES TAGES

Du sprachst: Ich bin unschuldig; der HERR hat ja doch seinen Zorn von mir gewandt. Siehe, ich will dich richten, weil du sprichst: Ich habe nicht gesündigt.

Jeremia 2,35

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„... „Ist das denn zu fassen? Dass Jesu verraten, verleugnet, verlassen wurde von seinen Freunden. Dass Jesus für schuldig befunden wurde. Dass er gekreuzigt wurde und starb. Dass da die Erde bebte. Ist das denn zu fassen? Dass drei Tage später, am Ostersonntag, die Erde schon wieder heftig bebt. Dass ein Engel das Grab öffnet und sich seelenruhig auf den Grabstein setzt und ..." 

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  Brief von Pfrin. Kathrin Fuchs

 

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Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Jesaja 66,13

Liebe/r Leser/in, vielleicht ist Ihnen ja auch eine Situation eingefallen, die Sie an einen Moment erinnert hat, wie es war, wenn die Mutter einen getröstet hat. Dies ist meist verbunden mit einem bestimmten Gefühl – und es hat eine Konnotation von „jetzt wird es wieder gut“.

Der Satz im Jesajabuch hat einen ebensolchen Zuspruch-Charakter.  Das biblische Volk Israel litt unter dem Leben in der Fremde – 70 Jahre waren schon um, seit sie die Heimat verlassen hatten. Und nun brauchen sie Mut und Zuspruch, um sich endlich, zurück in der Heimat, dem Neuaufbau zu widmen. In diese Situation hinein spricht Jesaja diesen Satz:

Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.

 

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Ich denke, dies ist ein Satz, der Kraft gibt, der die Menschen nach vorne schauen lässt, der hoffnungsvoll ist. So war das jedenfalls für die Menschen vor etwa 2500 Jahren. Wenn wir getröstet werden, wie die Mutter einen tröstet oder getröstet hat, dann haben wir dabei nicht nur bestimmte Gefühle im Herzen, sondern ja auch Bilder im Kopf. – Womöglich kommen uns auch Bilder von Gott in den Sinn: Wie ist er denn eigentlich? Und: Wie empfinde ich es, wenn ich von Gott höre:

Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.

Es geht darum, Gottes Nähe wieder mehr und natürlicher wahrzunehmen. Und es geht Jesaja darum, den Menschen direkt zu sagen, wie unmittelbar die Liebe Gottes uns Menschen angeht. Es ist die pure Zuwendung ohne Vorbedingung. Das Bild eines mütterlichen Trostes mag dies wohl am besten fassen, weil es die Ur-Erfahrung der Menschen ist, Kontakt mit der Mutter zu haben – und selbst sei es nur – wie in Ausnahmefällen – bei der Geburt.

Ich mag die Jahreslosung, weil sie so wenig wertet. Jeder Mensch ist trostbedürftig. Die Losung passt besonders gut auch in die derzeitige politische Situation. Die Welt ist so unruhig geworden – es ist nicht nur die latente Terrorgefahr, die uns alle irgendwie lähmt und nicht nur traurig, sondern auch letztendlich wütend macht. Es ist auch eine Unruhe in der Welt wegen so vieler Menschen, die nicht in ihrer Heimat bleiben können, weil Krieg herrscht. Viele sind auf der Suche, viele müssen sich völlig umorientieren – Sprachen lernen, mit wenig zum Leben auszukommen lernen. Wir alle müssen lernen, sinnvoll zu helfen.

Es ist außerdem eine unruhige Welt geworden, was das Wetter angeht. Viele Menschen verlieren gerade ihre Existenzen, weil „el nino“ das Wettersystem auf den Kopf stellt – steuern wir weiter in eine Klimakatastrophe? Lässt sich überhaupt noch etwas ändern? Oder ist es doch alles normal? Auch mitten in unser Leben hinein spricht der Prophet Jesaja die Worte:

Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.

Aus Trost entsteht Entlastung und Platz für neue Kraft. Als Getröstete oder Getrösteter fällt es leichter, mit Mut in den neuen Tag, in eine neue Woche, in einen neuen Monat, in ein neues Jahr zu gehen.

Das Plakat der diesjährigen Losung unserer Landeskirche gibt uns womöglich Anregung und auch Tipps, bewusster wahrzunehmen, wie gut es tut, sich trösten zu lassen. Gummibärchen, Pflaster, Taschentuch – wenn Ihnen im Laufe des Jahres diese typischen Trost-Hilfsmittel in die Hände fallen oder Sie sie selbst an andere weitergeben, dann erinnern Sie sich getrost daran, wie gut Gott es mit uns meint, auch wenn wir schmerzliche oder traurige Erfahrungen machen müssen.

Gottes Liebe für uns ist unmittelbar da – diese in Anspruch zu nehmen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Ermutigung und Kraft.
In dem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes, frohes und auch getröstetes neues Jahr!

Ihre Pfarrerin Karola Wehmeier