Ist das denn zu fassen?
Dass Jesu verraten, verleugnet, verlassen wurde von seinen Freunden. Dass Jesus für schuldig befunden wurde. Dass er gekreuzigt wurde und starb. Dass da die Erde bebte.
Ist das denn zu fassen?
Dass drei Tage später, am Ostersonntag, die Erde schon wieder heftig bebt. Dass ein Engel das Grab öffnet und sich seelenruhig auf den Grabstein setzt und auf die Frauen wartet, die den Gekreuzigten salben wollen als letzten Liebesdienst. Dass der Engel, ist es der Weihnachtsengel?, die Frauen anspricht: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. … und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, dass er auferstanden ist von den Toten….“ Dass die Frauen gleichzeitig mit Furcht und großer Freude den Auftrag ausführen. Dass die Jünger den Frauen nicht glauben. Dass sie es mit eigenen Augen sehen müssen – das leere Grab.
Ist das denn zu fassen?
Dass alle vier Evangelisten Karfreitag und Ostern schildern, weil so viele andere ihnen davon erzählten. Dass sie alle irgendwie anders berichten. Dass sie aber alle eines gemeinsam haben: Jesus, der Gekreuzigte, ist auferstanden, er lebt. Dass sie von den Zeugnissen damals berührt waren und mit ihren Worten Menschen bis heute anrühren. Dass wir bis heute von der Auferstehung erzählen. Dass wir das Leben feiern an Ostern, das wie abgestorben wirkte. Dass wir Ostern feiern, auch wenn unser Verstand die Auferstehung nicht wirklich erklären kann. Dass wir aber auch die Liebe nicht wirklich erklären können. Dass wir angesichts von Kriegen und Schicksalsschlägen vom Hoffnungstrotz reden und singen, von der Kraft des Lebens, die am Ostermorgen sich Bahn bricht.
Ist das denn zu fassen?
Dass die Jüngerinnen und Jünger nicht über den Tod Jesu verzweifelten. Dass sie sich vom leeren Grab bewegen ließen. Dass sie nicht den Glauben an die Liebe Gottes verloren haben. Dass sie Kraft gefunden haben, mit dem Schweren des Lebens, auch mit dem Tod, fertig zu werden. Dass sie begonnen haben für das Leben aufzustehen. Dass sie Momente eines neuen Lebens spürten und davon erzählten. Dass es bis heute Menschen gibt, die mir von Auferstehung und Neuanfängen erzählen. Dass es bis heute Menschen gibt, die am Ende der Nacht das Osterlicht begrüßen.
Ich rufe Ihnen und Euch allen fröhlich zu:
Der Herr ist auferstanden!