Ostermorgen in der von der Sonne langsam erhellten Berger Kirche – der Osterruf klingt in meiner Seele nach: „Der Herr ist auferstanden!“ und die zögerliche Antwort der Gemeinde: „Er ist wahrhaftig auferstanden.“ Wir haben noch ein zweites Mal den Auferstandenen gegrüßt – und siehe da, jetzt war die Osterfreude in der Kirche schon spürbarer.
Ich sehe mich in Gedanken die Tauferinnerung für die Gemeinde zu feiern: auf dem Tisch die Bleischale und die große Kanne darin und dann wie ich das Wasser in die Schale gieße. In der Taufschale das Wasser, das mich an meine Taufe vor mehr als 61 Jahren erinnert, den Beginn meines neuen Lebens – das ist mir in der letzten Osternacht ganz nahegekommen, hat mich berührt.
Im Lichte der Osterkerze fällt mein Blick auf das Wasser in der Schale. Ich spiegele mich darin – und spüre mein Auferstehen an diesem Morgen.
„Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!“: diese Osterhoffnung gilt mir und uns allen, liebe Leserinnen und Leser, wiedergeboren in der Taufe zu einem neuen Leben in Glaube, Liebe und Hoffnung.
Martin Luther hat seine Zeitgenossen gemahnt, jeden Tag „in die Taufe zu kriechen“, schlechte Angewohnheiten abzulegen und gute anzunehmen. Dafür ist es nie zu spät. Ostern setzt ein Zeichen.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest und eine frohe Osterzeit.